Austrian Barista Championships 2010
Nach zwei Jahren Abwesenheit von den österreichischen Staatsmeisterschaften hat sich nun der Staatsmeister von 2007, Goran Huber aus Innsbruck eindrucksvoll zurückgemeldet und am Samstag, 27.02.10 im Citypark in Graz zum dritten Mal den Titel “Barista-Staatsmeister 2010” erobert. Er wird Österreich bei den Weltmeisterschaften in London im Juni 2010 in diesem Bewerb vertreten.
Die sechs Finalisten standen am späten Freitagnachmittag fest:
1. Anja Wirth
2. Georg Branny
3. Goran Huber
4. Johannes Diep
5. Joey Grubelnig
6. Dominik Schilcher
– wobei mit Georg Branny und Goran Huber zum ersten Mal gleich zwei Staatsmeister antraten.
Nicht nur die Fingerfertigkeit bei der Zubereitung und die Phantasie bei der Zusammenstellung der Eigenkreation sind wichtig – einen Großteil macht auch die Inszenierung aus. So informierten die Finalisten unter anderem zB über die Kaffeeblends, die sie wie Johannes Diep vom Tribeka in Graz zum Teil selbst geröstet hatten, als auch über die intensive Auseinandersetzung mit Säuren, Bitterstoffen und deren „Neutralisierung“ wie Dominik Schilcher aus Salzburg.
Auffällig beim heurigen Bewerb ist die hohe Anzahl an jungen Baristi – wobei hier nicht nur das persönliche Alter gemeint ist, sondern vor allem die Tatsache, dass von den sechs Finalisten drei erst seit rund zwei Jahren als Barista tätig sind.
Durchsetzen konnte sich schließlich mit einem Punktevorsprung von 78 Punkten Goran Huber, Inhaber des Kaffee-Instituts in Innsbruck / Neu Rum. Er überzeugt die Jury nicht nur mit fachlicher Fingerfertigkeit sondern vor allem mit seiner Eigenkreation „Caryophylli Coffea“, einer Mischung aus Honig-Nelken, Sahne-Nougat, Orangenschalen und Balsamico, die es mit Espresso zweistufig zu trinken galt.
Den zweiten Platz sicherte sich Georg Branny, Inhaber des Coffee-Showrooms in Wien, der mit Virtousität souverän durch seine Präsentation führte und als Eigenkreation einen Drink aus Muscovado- und Golden Castor Sugar, Black Tea Infusion aus Steinthal Darjeeling angesetzt mit Nelken und Pfeffer, Obers und einem Hauch von geriebener Tonka-Bohne auf Espresso servierte.
Überraschender Dritter mit nur einem Punkt Vorsprung wurde Johannes Diep, der seit sechs Jahren als Barista im Tribeka in Graz arbeitet und von seinem Fanclub intensiv mit Applaus unterstützt wurde. Seine Eigenkreation ist eine Homage an den Frühling, setzt sie sich doch aus einer Mischung aus gekühlten Espressi gemixt mit Eis, braunem Zucker, Limettenmilch und –zesten und gekrönt von einem Ring aus Limetten-Sahne, verfeinert mit Limettenzesten und selbst gerösteten Kokosflocken.
Ungewöhnlich die Hilfsmittel und die Zutaten der Eigenkreation von Dominik Schilcher aus Salzburg – stand doch auf seinem Arbeitsplatz ein großer Steinmörser. Er verwendet für seine Kreation einen sehr intensiven Espresso mit viel Säure, die es ein wenig zu neutralisieren und das Nußaroma seines Blends zu unterschreichen galt. Das Ergebnis war ein Drink aus einer Schicht Agavendicksaft, eisgekühltem Espresso, gekrönt von Vanilleschaum und beträufelt mit Kürbiskernöl, um das Nußaroma noch zu verstärkten. Als Tüpfelchen auf dem „i“ kam noch ein Hauch frisch gemörsertes Steinsalz als Abschluss.
Joey Grubelnig, das zweite steirische Urgestein aus dem Barista’s in Graz und ebenfalls einer der „jungen“ Baristi sicherte sich den fünften Platz mit einer Kombination, die das Naschkartzen-Herz höher schlagen lässt: eine Rahm-Sahne-Trüffel kommt durch eine mit Vanilleschoten und Mark angesetzte, heiß aufgeschäumte Milch ins schmelzen und wird durch die Zugabe des Espressi endgültig verflüssigt.
Anja Wirth, vom TestaRossa-Cafe im Dez in Innsbruck, ebenfalls eine der jungen Baristi und eine Schülerin Goran Hubers verlegte sich auf’s Fruchtige
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. Sie verfeinerte Himbeersirup mit flüssiger weißer Schokolade, die sie mit Vanillemark verfeinerte über die frisch gebrühter Espresso und zum Abschluss ein Milchhäubchen kam.
Die Wertung nochmals:
1. Goran Huber, Innsbruck 756,5 Punkte
2. Georg Branny, Wien 678,0 Punkte
3. Johannes Diep, Graz 603,5 Punkte
4. Dominik Schilcher, Salzburg 602,50 Punkte
5. Joey Grubelnik, Graz 510,0 Punkte
6. Anja Wirth, Innsbruck 485,5 Punkte
Die Spannung lag deutlich spürbar in der Luft und so war das Publikum auch zahlreich erschienen und zollte jedem der Kandidaten für seine außergewöhnliche Leistung heftigen Applaus.
Wir gratulieren herzlich!
Latte Art 2010 – Schwan vor Indianer vor Avatar
Alter und neuer Latte Art-Staatsmeister ist Georg Branny.
Im Latte-Art-Bewerb sind innerhalb von acht Minuten zwei Macchiatti, zwei Cappuccini und zwei Eigenkreationen sozusagen „aus dem Handgelenk zu schütteln“, die möglichst ähnlich sein sollen und dem vorzulegenden Bild / Foto entsprechen sollen.
Heuer stellten drei Teilnehmer ihr Können unter Beweis:
1. Habib Ghulam – Vizestaatsmeister 2009
2. Jasmin Stromberger – Newcomerin aus Oberwart
3. Georg Branny – Staatsmeister 2009
Habib Ghulam eröffnete als erster Teilnehmer die Kaffee-Staatsmeisterschaften 2010. Mit einer außergewöhnlichen Eigenkreation, nämlich einem spacigen Avatar aus dem gleichnamigen Film zeigte er wieder einmal sein Talent zur Entwicklung von neuen Mustern. Eine Zeitüberschreitung von 25 Sekunden kostete Habib Ghulam 1,5 Punkte und damit den zweiten Platz.
Jasmin Stromberger, Newcomerin aus Oberwart, hat vor gut einem Jahr ihr Café eröffnet. Beweggrund war, dass der Kaffee in ihrem früheren Bürojob einfach „grauslich“ schmeckte – das musste doch wesentlich besser gehen. Und ihr Gefühl für Kaffee und Milchschaum zeigte sie auch eindrucksvoll mit klassischen Motiven bei den Standardgetränken und einem Indianer mit Kopfschmuck als Eigenkreation.
Souverän und professionell, mit viel Erfahrung aus früheren Bewerben trat Georg Branny auf. Einmal mehr überzeugte mit ruhiger Hand, mit der er seine bereits bewährten Muster – den Schwan – in die Tasse bzw. in die Milch zeichnete.
Wertung:
Rang Name Zeit Punkte
1. Georg Branny 7.29 17
2. Jasmin Stromberger 8:50 13,5
3. Habib Ghulam 8:25 12
Herzschlagfinale bei Coffee-In-Good-Spirits
An Spannung kaum zu überbieten war diesmal das Finale im CIGS-Bewerb 2010. Nur ein Wimpernschlag trennten den Ersten, Georg Branny und den Zweiten, Reinhard Grebien in diesem Bewerb.
Acht Minuten Zeit um zwei Irish Coffees und zwei Eigenkreationen zu „zaubern“, dieser Herausforderung haben sich im Coffee-In-Good-Spirits-Bewerb oder kurz CIGS 2010 gleich vier Kanditaten gestellt:
1. Reinhard Grebien – Staatsmeister 2008
2. Georg Branny – Staatsmeister 2009
3 . Helmut Thurner – Kaffeekenner aus Kärnten
4. Mikael Svensson – erfrischender Import aus Schweden
Reinhard Grebien, geborener Stallhofener und Wahlwiener, eröffnete diesen Bewerb. Wie schon bei vielen anderen Bewerben fiel er durch seine fein ausgetüftelte Auswahl an Zutaten auf. So verwendete er diesmal für seinen Irish Coffee Plantagenkaffee aus Cuba von der Rösterei Heissenberger in Graz – zubereitet in einem vietnamesischen Kaffeefilter -, braunen Rohrzucker aus Malawi, Greenore – einen acht Jahre alten Single Grain Irish Whiskey und Schlagobers aus Niederösterreich, wodurch dieses Getränk durch Vanille-, Honig- und feine Mandelnoten zum Kaffee beeindruckte.
Für die Eigenkreation ließ er sich diesmal vom fernen Osten inspirieren. Für seinen „Minoru“, japanisch für Frucht / Wahrheit, kombinierte er Ingwerbrand mit Espresso, gekrönt von einer Schlagobershaube, beträufelt mit einem Sirup aus Mandarinenblättern, Mandarinenschale und Sanddornsirup und zum Abschluss bestäubt mit japanischem Bergpfeffer. Nach der Trinkanleitung ist zuerst die mit Ingwerbrand parfümierte Mandarinenspalte zu essen, bevor der Kaffee verrührt und getrunken wird, damit sich das Aroma an Säuren, Frucht, Schärfe und Kaffee voll entfalten kann.
Georg Branny, seit kurzem Inhaber eines Coffee-Showroom in Wien, verwendete für seinen Irish Coffee Kaffee aus der „french press“ sowie einen „Powers“ Irish Whiskey, die er gekonnt miteinander kombinierte. Er überzeugte mit einer Eigenkreation aus weißem Schokoladelikör, Espresso, Amaretto die Saronno, Sahne und Essveilchen, dekoriert mit kandierten Orangenspalten in Dunkelschokolade, etc.
Helmut Thurner verlegte sich auf’s Besondere. So braute er den Kaffee für seinen Irish Coffee in einer Karlbader Kanne – Anfang des letzten Jahrhunderts eine sehr gebräuchliche Methode der Zubereitung. Für seine Eigenkreation bereitete er den Kaffee in der klassischen Bialetti-Mocca-Kanne. Diesen kombinierte er mit selbstangesetztem Kaffee-Likör, Sherry, Vanilleeis, Löffelbisquit, Zitrone und einen Hauch von Kakaopulver zu einem “verflüssigten Tiramisu”.
Mit überraschender Ruhe und Souveränität punktete Mikael Svensson, der seit zwei Jahren in Österreich lebt und für den Kaffee mittlerweile seine große Leidenschaft geworden ist. Das Obers für seinen Irish Coffee zauberte er freihändig – also ohne Hilfslöffel – in die Gläser und lieferte damit ein sehr gutes Ergebnis. Die Eigenkreation „Triple C“, bestehend aus Coffein, Cranberry & Cream, serviert in Phiolen verband auf wunderbare Weise das fruchtige Aroma von Cranberries, Obers und Absolut Wodka und brachte ihn bei der Jury auf Platz drei.
Wertung:
Rang Name Zeit Punkte
1. Georg Branny 7.19 20
2. Reinhard Grebien 7:59 20
3. Mikael Svensson 8:10 18
4. Helmut Thurner 8:51 8
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Austrian Ibrik Championship
Jeanny und ihr Meister „erzauberten“ sich den Staatsmeistertitel zum zweiten Mal in Folge
Orientalischer Kaffeeduft zog spätabends durch das Panoramageschoß des Cityparks, verführte so manchen Besucher zum Träumen und führte “Meister” Reinhard Grebien und seine “Jeanny” Johanna Wechselberger wie bereits 2009 zum Sieg in dieser Kategorie.
Wie schon im letzten Jahr hat sich das Team Reinhard Grebien aus Stallhofen und Johanna Wechselberger aus Wien in den Meister und seine Jeanny verzaubert. Wer jedoch gedacht hat, nur ein müdes Aufwärmen der Show vom letzten Jahr zu erleben, hat weit gefehlt.
Denn nicht nur, dass die Darbietung viele neue Elemente aufwies, hatten es auch die Kreationen von Reinhard Grebien wieder einmal in sich.
Gewohnt akribisch hat er sich den einzelnen Aromen und Kaffees – Singles ebenso wie Blends – angenähert und schuf drei Kreationen vom Feinsten.
Die erste Aufgabe – einen klassischen orientalischen Kaffee in der Kupferkanne zu kochen, ohne Gewürze und Zutaten – löste er mit einem Burundi Orofino mit einer besonders feinen Crema.
Der Zusatz von Gewürzen ist in der zweiten Kreation gefordert, welche er elegant mit einer Mischung aus einem Brasilian Bourbon, einem hochwertigen feinen Arabica aus Brasilien mit intensiven Vanilleanklängen, den er mit Sternanis, Löwenzahnhonig und Basterd-Zucker versetzte, löste.
Die Eigenkreation war wieder ein Meisterwerk und eine Freude für Gaumen und Auge: ein Brasilian Bourbon Single Blend – hochwertiger feiner Arabica aus Brasilien mit intensiven Vanilleanklängen – den er mit Orangenblüten, Blutorangenschale, schwarzem Kardamom und Basterd-Zucker versetzte und mit einer Milchschaumhaube mit Ceylon-Zimt krönte, sorgte für lupenreinen Genuss.
Dass das Publikum trotz der späten Stunden zahlreich anwesend war und im Anschluss selbst die Kreationen verkosten durfte, die der alte und neue Meister für sie bereitete, sorgte für doppelten Genuss und Freude.
Weitere Informationen: www.baristameisterschaft.at, www.scae.at