Kaffeetrinken: Schutz vor Alzheimer?

“Wir wollten den Zusammenhang zwischen Kaffee- und Teekonsum und dem Demenz- bzw. Alzheimerrisiko herausfinden, denn bisher ist die Langzeitwirkung von Koffein auf das Zentrale Nervensystem noch relativ unbekannt. Denn der pathologische Prozess der schließlich zu Alzheimer führt, beginnt wahrscheinlich schon Jahrzehnte bevor er klinisch nachweisbar ist,” erklärt Prof. Miia Kivipelto von der Universität Kuopio, Finland.

Um dem Zusammenhang auf die Spur zu kommen, nutzten die Wissenschaftler Daten von 1409 Männer und Frauen, die in den Jahren 1972 bis 1987 erhoben und 1998 noch einmal an den dann 65- bis 79-Jährigen nachgeprüft wurden . Dabei stellte sich heraus, dass die Personen, die in der Lebensmitte Kaffee getrunken hatten, ein geringeres Risiko hatten, an einer Demenz zu erkranken.

Eingeteilt wurden die Studienteilnehmer nach der Menge des Kaffees, den sie getrunken hatten. Als Geringverbraucher wurden die bezeichnet, die täglich null bis zwei Tassen konsumierten, als moderater Verbrauch galten täglich drei bis fünf Tassen und als Vieltrinker die, die mehr als fünf Tassen pro Tag zu sich nahmen. Beim Tee wurde nach Teetrinkern (mindestens eine Tasse am Tag) und nach Nichttrinkern unterschieden.

Die höchste Risikosenkung für eine Demenzerkrankung hatten moderate Kaffetrinker – also die, die zwischen drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag tranken. Bei ihnen verminderte sich die Erkrankungswahrscheinlichkeit um 65%. Der Genuß von Tee war relativ selten und hatte keine Auswirkung.

Die Wissenschaftlerin Kivipelto hält die Ergebnisse der Studie in zwei Richtungen für wichtig

. Zum einen hätte sich bestätigt, dass die Ernährung den Ausbruch von Alzheimer beeinflussen und im Fall von Kaffeekonsum sogar verzögern kann. Zum anderen könnte das Erkennen des Mechanismus, wie sich Koffein auf die Gehirnfunktionen auswirkt, zu neuen Therapien führen.

Quelle:www.medizinauskunft.de