Kaffee&Gesundheit
… Kaffee in Kombination mit Vitamin C hemmt Prostaglandin-Freisetzung
Freiburger Forscher haben den Wirkmechanismus für die schmerzhemmende Wirkung von Koffein in Kombination mit Analgetika nachgewiesen. Warum Kaffee mit Zitrone bei Migräne hilft war bisher ungewiss, so ein Bericht der Ärztezeitung http://www.aerztezeitung.de. Laut Studie wirkt Koffein genau wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure (ASS) auf die Freisetzung von Prostaglandinen in den Mikrogliazellen des Zentralnervensystems, so Bernd Fiebich vom neurochemischen Labor der Abteilung Psychiatrie im Universitätsklinikum Freiburg.
Prostaglandine, hormonähnliche Substanzen im Gewebe, die u.a. die Symptome einer Entzündung hervorrufen, werden durch das Enzym Cyclooxygenase-2 aus der Arachidonsäure gebildet. Im Gegensatz zu ASS und Paracetamol, die die Aktivität der bereits vorhandenen Cyclooxygenase-2 blockieren, wirkt Koffein aber schon auf die Bildung des Enzyms ein. „Dieser Wirkmechanismus war bisher nicht bekannt“, sagte Fiebich bei einer Pressekonferenz des Unternehmens Boehringer-Ingelheim. Allerdings betrug der Hemmeffekt durch Koffein nur etwa ein Zehntel der Wirkung von ASS.
„Um so überraschender war daher ein Ergebnis der Studie, nach dem niedrige Dosen der drei genannten Wirkstoffe in der Kombination eine bessere Wirkung entfalten als hohe Dosen der Einzelsubstanzen“, so Fiebich. Die Kombination aus ASS und Paracetamol hatte eine fast 100fach stärkere Hemmwirkung auf die Prostaglandin-Synthese im Vergleich zu der jeweils gleich hohen Menge an Monosubstanzen . Die Kombination aus ASS und Koffein hemmte die Prostaglandin-Produktion 26 Mal stärker als die Einzelsubstanzen.
„Der Effekt kommt unter anderem dadurch zustande, dass Koffein die Aufnahme von ASS beschleunigt. Warum das so ist, wissen wir allerdings noch nicht“, ergänzte Jan-Peter Jansen, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin in einer Schmerztherapie-Schwerpunktpraxis in Berlin. Durch den überadditiven Effekt in der Kombination sind etwa in dem Präparat Thomapyrin die einzelnen Substanzen wesentlich geringer dosiert, als durch Monosubstanzen erzielt würde. Das wirke sich positiv auf die Rate unerwünschter Arzneimitteleffekte aus, resümierte Jansen.
Quelle: Ärztezeitung, Juni 2004